Die gängigsten Stolpersteine von Start-ups

„Start-up“ heißt das neue Schlagwort für JungunternehmerInnen, die hoch hinauswollen. Doch der Traum, neu zu gründen, frisch auf dem Markt zu sein und die Welt zu erobern, ist gar nicht so einfach, wie viele es sich vorstellen. Das merken viele erst nach der Gründung, wenn sie die rosarote Brille abgelegt haben und mal wieder gern durchatmen würden.

Eda Ünal, freiberufliche Journalistin und PR-Leiterin im Verein „Schule fürs Leben“, hat für euch die gängigsten Stolpersteine zusammengefasst und gibt Tipps, wie man diese vermeiden kann:

1. Team oder EinzelkämpferIn? Es ist wichtig, das richtige Team zusammenzustellen, falls Du kein/e EinzelkämpferIn bist. Innerhalb des Teams sollte jede Kompetenz klar definiert sein, die Aufgaben sollten richtig aufgeteilt werden. Das richtige Delegieren ist somit das A und O. Vor allem sollten die Vorzüge des Teams nicht nur intern ersichtlich sein, sondern auch nach außen kommuniziert werden. Somit ist man gleich interessanter für InvestorInnen, PartnerInnen etc. EinzelkämpferInnen sollten genau überlegen, was selbst gemacht und was abgegeben werden kann. Personal ist vielleicht nicht immer günstig, aber eine Frage, die keineswegs aufgeschoben werden sollte.Aufgaben an externe Unternehmen abgeben, ist vielleicht wieder ein Aufwand, der verbucht werden muss, aber zu viele Aufgaben selbst versuchen zu meistern und an die Grenzen zu gelangen, ist auch keine Lösung. Denn: Dein Unternehmen braucht Dich, und das bitte gesund und fit!

2. Behalte Dein Cash immer im Auge Die meisten Probleme beginnen erst dann, wenn das Geld ausgeht und eventuell an falschen Stellen angelegt wurde. Geldmangel macht alle Beteiligten nervös, und das kann zu Konflikten sowie mieser Laune führen. Und egal, wie schön man bei den KundInnen lächeln kann, merke: Man strahlt eine ganz andere Sympathie aus, wenn man auch innerlich wirklich ausgeglichen ist.

3. Eine Idee ist nicht gleich ein Geschäftsmodell Viele NeugründerInnen, die zuvor nichts von Betriebswirtschaft mitbekommen haben, übersehen leider oftmals, dass eine Geschäftsidee nicht gleich zu Geld wird. Um mit der Idee Geld zu verdienen, bedarf es an Überlegung, wobei genau durchdacht werden sollte, welche Bedürfnisse befriedigt werden wollen und warum KundInnen genau für Deine Dienstleistung Geld ausgeben sollen – so entsteht Dein Geschäftsmodell. Zu diesem Thema gibt es genügend Fachliteratur sowie viele interessante, lesenswerte Beiträge im Internet.

4. Die Werte Deines Unternehmens klar definieren Wenn Unklarheiten über die eigenen Werte herrschen, kann dies oft zu Verwirrungen führen. Denn eigentlich sollte Dein Unternehmen ein Spiegelbild Deiner Werte und Interessen sein. Fehlt es jedoch an einer klaren Vision, ist Ziellosigkeit vorprogrammiert. Empfohlen wird hier oftmals externe Beratung, die dafür sorgt, dass im Team die gemeinsamen Visionen klar definiert werden, damit wieder jede/r an einem Strang zieht.
Fehler und auch Denkfehler gehören einfach dazu, um herauszufinden, wie es nicht geht. Was Dein Umfeld oder die Gesellschaft dazu meint: Who cares? Egal, welche/n erfolgreiche/n UnternehmerIn Du fragst, sie werden Dir alle das Gleiche erzählen: Fehler sind oftmals unvermeidlich und vollkommen natürlich. Das Leben kommt schließlich nicht mit einer Anleitung.

Kultur des Scheiterns

Herausforderungen nicht oder nicht rechtzeitig zu meistern, erscheint bei anderen oft ganz normal, doch wenn es einen selbst betrifft, fällt es schwer, dies zu akzeptieren. Und warum? Weil wir mittlerweile in einer Gesellschaft leben, in der es nur mehr wichtig ist, wer was und wie schnell erreicht hat. Es fehlt eine gesunde Kultur des Scheiterns. Dabei sind es vor allem die Fehler, die eigenen oder die der anderen, aus denen wir wirklich etwas lernen können und die uns helfen, uns weiter zu entwickeln. Mehr zu dieser fehlenden Kultur und was wir JungunternehmerInnen von Kindern lernen können, findet ihr in Edas Artikel in Ausgabe 9 des JWW-Magazins.

Eda Ünal ist freiberufliche Journalistin, schreibt für diverse österreichische Medien, sowohl türkisch- als auch deutschsprachig (www.aktuelayrupa.at, Kurier, etc.) und ist Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Verein „Schule fürs Leben“.

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