Laue Sommernächte, kühle Drinks und ein feines Buffet – die zahlreichen Sommerfeste sind für viele eine willkommene Abwechslung im Arbeitsalltag. Doch diese Events eignen sich nicht nur zum Entspannen, sie sind auch ideale Gelegenheiten zum Networken. „Sommerfeste bieten den perfekten Rahmen, um neue Kontakte zu knüpfen und vor allem, bestehende zu vertiefen. Das ungezwungene Setting eröffnet eine Vielzahl an Kontaktpunkten und macht es leichter, der Beziehung eine persönliche Note zu geben“, weiß Jürgen Tarbauer, Vorsitzender der Jungen Wirtschaft Wien, aus Erfahrung.
Mit diesen fünf Tipps machst du jedes Sommerfest zu einer wahren Kontaktschmiede und somit zum Erfolgstreiber für dein Unternehmen:
1. Sehen und gesehen werden
Erfolgreiches Netzwerken heißt, sich unter die Leute zu mischen. Gehe also den gemütlichen Sitzecken aus dem Weg und verharre nicht an deinem Stehtisch. Drehe gleich zu Beginn ein paar Runden durch die Menge. So siehst du, wer von deinen Kontakten schon vor Ort ist und zugleich wirst du von diesen gesehen. Bleibe bei bekannten Gesichtern kurz stehen, um sie zu begrüßen. Lass dich bei dieser Gelegenheit auch gleich den Begleitern deines Kontakts vorstellen. Damit rufst du dich mit einer persönlichen Begrüßung positiv in Erinnerung und lernst zudem gleich neue Leute kennen. Führe nach dem kurzen Händeschütteln deinen Weg wieder fort. Durch diese Runde bekommst du einen Überblick über die Gästeliste und kannst in einer zweiten Runde gezielt jene Personen ansteuern, die für dich von Interesse sind.
2. Es geht nicht ums Geschäft
Egal ob Kunden, Partner oder Branchenkollegen – hinterlasse einen guten Eindruck bei einem lockeren Plausch. Aktives Networking bedeutet nämlich nicht, brachial mit der Tür ins Haus zu fallen oder sofort nach Aufträgen zu fragen. Damit vorstellig zu werden ist unpassend und wenig sympathisch. Die meisten haben die Arbeit gedanklich abgehakt und wollen einen netten Abend verbringen. „Im Vordergrund steht ein lockerer, ungezwungener Austausch. Dieser dient dazu, sein Gegenüber besser kennenzulernen und dessen Interessen und Potenziale für deine Anliegen herauszufinden, um daraus eine langfristige Geschäftsbeziehung entwickeln zu können“, erklärt Jürgen. Geschäftliche Themen sollten beim Sommerfest nur dann angesprochen werden, wenn es sich aus dem Gespräch heraus entwickelt und der Gesprächspartner darauf zu sprechen kommt. Wenn du ein konkretes Anliegen hast, das du unbedingt ansprechen möchtest, dann erwähne es kurz und schlage ein unverbindliches Treffen zu diesem Thema in den nächsten Tagen vor. Somit wäre auch der Folgekontakt schon eingefädelt.
3. Der Versuchung widerstehen
Trotz des klaren „After Work“-Aspekts bleibt das Sommerfest ein Event im beruflichen Kontext. Verhalte dich auch dementsprechend. Das beginnt schon mit der Kleidung. Wähle ein Outfit, dass zur Branche und zur Veranstaltung passt. Legerer Stil ist erlaubt, Flip-Flops, Tanktops oder zu kurze Sommerkleider sind jedoch ein No-Go.
Achte auch auf dein Auftreten. Buffet und Bar mögen verlockend sein, sollten von dir jedoch mit Maß und Ziel angesteuert werden. Buffetplünderer sind ebenso ungern gesehen wie Personen, die ihre Trinkfestigkeit überschätzen. Auch Flirten ist fehl am Platz. „Sommerfeste sind ideale Networking-Events, bei dem man durchaus etwas gewinnen, aber auch sehr schnell an Ansehen und Reputation verlieren kann“, rät Jürgen.
4. In Erinnerung bleiben
Neue Kontakte helfen wenig, wenn sich diese danach nicht an dich erinnern. Um das zu verhindern, können einige Tricks helfen. Einer davon ist es, eine neue Bekanntschaft etwas später am Abend erneut aufzusuchen und ihn oder sie mit Namen direkt anzusprechen. Der Umstand, dass er oder sie bei dir in Erinnerung geblieben ist, hat eine äußerst schmeichelhafte Wirkung. Ebenso gut kommt es an, wenn du dem neuen Kontakt eine andere Person vorstellst. So wirkst du selbst als Vermittler, der anderen helfen möchte. Generell ist Hilfsbereitschaft ein guter Weg, um in Erinnerung zu bleiben. Biete beispielsweise an, deinem Gegenüber etwas zu trinken zu holen oder überlasse deinen Sitzplatz. Kleinigkeiten haben hier oft große Wirkung. Nutze auch die Fotografen vor Ort und lass dich gemeinsam ablichten. Oft werden die Fotogalerien im Anschluss an die Gäste versendet. Dadurch erhält deine Bekanntschaft ein gemeinsames Foto mit dir als Erinnerung. Ein Klassiker und absolutes „Must“ ist natürlich der Austausch von Visitenkarten. Ein altes, aber noch immer sehr bewährtes Mittel.
5. Bleibe am Ball
Nach dem Sommerfest solltest du weiter am Ball bleiben und zeitnah den Kontakt mit interessanten Gesprächspartnern wieder aufnehmen. Entweder durch die Vernetzung auf sozialen Kanälen oder mittels E-Mail. Wichtig ist, dass der Folgekontakt persönlich ausfällt. Lade zu einem weiteren Treffen oder Telefonat ein, um ein Gespräch zu vertiefen oder eine angekündigte Idee weiter zu besprechen. Präge dir die neuen Kontakte auch gut ein, damit du diese bei einem möglichen nächsten Treffen auch wiedererkennen und gezielt ansprechen kannst. Hierbei helfen Notizen auf der Visitenkarte.
Ein genereller Tipp in Sachen Networking lautet, stets den Mehrwert für beide Seiten im Fokus zu haben. Wer neben einer guten Unterhaltung auch gute Kontakte und Leistungen bietet, kann später davon profitieren. Kontakte knüpft man, um Beziehung aufzubauen, von denen beide etwas haben. Nur so entsteht eine langfristige und fruchtvolle Verbindung.
Autor: Jürgen Tarbauer, Geschäftsführer und Inhaber der Agentur Omnes Werbe GmbH sowie Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Wien.
Foto: Jürgen Tarbauer beim After Work Network der JWW © Elmas Libohova