Am Donnerstag, dem 18. Oktober, fand der 2. LeadersClub des Jahres statt. Dieses Mal durften wir mit Elisabeth Gürtler eine wahre Grande Dame der österreichischen Wirtschaft begrüßen. Als langjährige Chefin der Hotels Sacher, Leiterin der Spanischen Hofreitschule, ehemalige Organisatorin des Wiener Opernballs sowie des Sommerballs „Fête Impériale“ und aktuelle Direktorin und Gastgeberin des Astoria Resorts 5* Superior in Seefeld, Tirol, kann sie auf einen enormen Erfahrungsschatz zurückgreifen und zählt zu Recht zu den außergewöhnlichsten Persönlichkeiten des Landes. Im bezaubernden Ambiente des Palais Festetics im 9. Bezirk gewährte uns Elisabeth Gürtler spannende Einblicke in ihr Leben und gab den anwesenden JungunternehmerInnen wertvolle Tipps.

Eine Pferdenärrin als Hotel-Chefin

Bevor sie ihr Weg in das Hotel Sacher führte, war Elisabeth Gürtler leidenschaftliche Reiterin und wurde sogar Vize-Staatsmeisterin im Dressurreiten. In die Hotellerie kam sie durch ihren Ex-Mann, Peter Gürtler, übernahm aber zunächst keine führende Rolle. Erst als Herr Gürtler starb und die Kinder sein Vermächtnis erbten, sprang Elisabeth Gürtler ein. Sie übernahm das renommierte Hotel samt Beteiligungen und anderer Firmen, ohne große Vorkenntnisse. Auch wenn der Start doch schwierig war, folgten erfolgreiche 25 Jahre als Chefin eines fast schon österreichischen Wahrzeichens. Frau Gürtler hatte auch ein paar Anekdoten aus dieser Zeit für uns auf Lager, wie z. B. über den Dauergast Marcel Prawy, der das Hotel Sacher jahrelang bewohnte, weil er sich mit Instandhaltung und Reparaturen einer eigenen Wohnung nicht beschäftigen wollte.

LeadersClub

„Wissen, wann man gehen muss“

Mittlerweile hat Elisabeth Gürtler die Sacher-Hotels an ihre Kinder übergeben. „Man muss wissen, wann man abgeben muss. Ich wusste, wann ich gehen wollte“, so Gürtler auf die Frage, ob ihr der Abschied leichtfiel. Heute hält sie es wie eine Botschafterin, die nach ihrer Abberufung das Land drei Jahre nicht betritt. „Ich mische mich heute nicht mehr ein – nur, wenn ich gefragt werde“, erzählte Elisabeth Gürtler. Zur Ruhe hat sich die 68-Jährige aber noch lange nicht gesetzt, im Gegenteil. Schon während der Zeit als Hotel-Chefin übernahm sie noch zahlreiche andere Funktionen, wie zum Beispiel die Leitung der Spanischen Hofreitschule, die sie noch bis Ende 2018 innehat. Aktuelle Hauptaufgabe ist die Rolle der Gastgeberin im 5 Sterne Superior Astoria Resort in Seefeld, Tirol. „Back to the roots“, sagte Gürtler, die einen Großteil ihrer Kindheit in Seefeld verbrachte. Und auch das nächste Projekt ist schon in Planung: aus einem alten Landhäuschen soll eine Hochzeitslocation werden. Also von Ruhestand noch keine Spur. „Ich sehe mich als ‚One-Woman-Show‘, die am liebsten alles selber macht“, beschreibt sich die Powerfrau selbst.

Erfolg ist harte Arbeit

Elisabeth Gürtler ist neben ihrer Energie vor allem auch für ihre Leidenschaft, ihren Perfektionismus und ihre Disziplin bekannt. Als Grund dafür nannte sie eine gewisse Unsicherheit, die jedoch kein Nachteil ist: „Disziplin hat etwas mit Unsicherheit zu tun, deshalb ist man auch zu 100 % vorbereitet. Wer von sich überzeugt ist, wird nachlässiger.“ Hier habe sie auch einiges von Ioan Holender, dem ehemaligen Direktor der Wiener Staatsoper gelernt, der eine hervorragende Nase für alle Schwachstellen im Betrieb hatte. Genau das brauche ein gutes Management, ein Gespür dafür, wo etwas nicht ganz nach Plan läuft, so Gürtler. Das Erfolgsgeheimnis der Hotel-Direktorin lautet daher auch recht einfach: Viel arbeiten, ständig wache Augen haben und einen eisernen Willen bewahren. „Erfolg ist harte Arbeit.“

Dem hoch spannenden und auch amüsanten Talk folgte ein entspanntes Netzwerken unter den Gästen. Dieser LeadersClub war wieder einmal ein wahrer Höhepunkt – wir bedanken uns bei allen, die dabei waren und freuen uns schon auf nächstes Mal!

Das nächste Veranstaltungshighlight gibt es übrigens schon am 4. Dezember bei unserem Jahresausklang – Schaut doch vorbei!

Fotos gibt es hier. (© Elmas Libohova)

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