Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind Themen, die derzeit den öffentlichen Diskurs prägen. Aufgrund der medialen Präsenz hat jeder schon etwas vom Klimawandel und der Klimakrise gehört. Mittlerweile gehört es selbst für internationale Big Player zum guten Ton, sich als Unternehmen nachhaltig zu präsentieren und dies auch in den Jahresberichten festzuhalten. Nun stellt sich die Frage, wie man als österreichisches Klein- und Mittelunternehmen einen Beitrag leisten kann? Obwohl wir diesen Umstand hin und wieder aus den Augen verlieren, haben wir als UnternehmerInnen eine Vorbildfunktion und Verantwortung unseren MitarbeiterInnen gegenüber. Da viele von uns einen Großteil des Tages im Büro verbringen, kann man genau dort Nachhaltigkeit vorleben und gestalten.

Bye, bye Stand-by

Gerade die Nutzung fossiler Energie lässt den CO2-Gehalt in der Atmosphäre steigen, was wiederum negative Folgen für den Klimawandel mit sich bringt. Unter Miteinbeziehung dieser Entwicklung ist es unumgänglich, erneuerbare Energien auch im betrieblichen Alltag zu integrieren. Als UnternehmerIn kann man beispielsweise mit wenigen Mausklicks binnen kürzester Zeit den Energieversorger wechseln und zukünftig auf erneuerbare Energien setzen. Ein wertvoller und nachhaltiger Beitrag zum Schutz der Umwelt offenbart sich oftmals aber auch ganz einfach in der Veränderung von Gewohnheiten. So kann Energie bereits gespart werden, wenn Geräte über Nacht nicht im Stand-by-Modus belassen werden oder die Anbringung von Bewegungsmeldern unnötigen Stromverbrauch der Beleuchtung reduziert. Ebenso wichtig wie banal ist die richtige Einstellung von Thermostaten – vor allem während Wochenenden oder Feiertagen.

Klimaneutral ins Büro

Der Weg zu einem nachhaltigen Büro beginnt aber bereits auf der Fahrt dorthin. Denn die Mobilität ist auch in der heutigen Zeit leider noch von fossilen Brennstoffen abhängig. Daher ist es besonders wichtig, im täglichen Leben auf eine umweltschonende Art der Fortbewegung zu achten. Dass dieses Vorhaben – vor allem in ländlichen und nicht gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebundenen Regionen – nicht immer umgesetzt werden kann, liegt auf der Hand. Gerade in solchen Fällen ist es besonders wichtig, Fahrgemeinschaften zu bilden. Eine weitere Möglichkeit ist der Umstieg auf Carsharing, wenn ein Auto nur selten gebraucht wird. Wer kreativ genug ist, kann seine MitarbeiterInnen durch Challenges auch dazu bewegen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Sollte die Betriebsstätte oder das Büro über eine gute öffentliche Anbindung verfügen, kann man auch durch die Bereitstellung einer Jahreskarte die MitarbeiterInnen motivieren, die öffentlichen Verkehrsmitteln zu nutzen.

Lokalität vor Globalität

Fernab der Themen erneuerbare Energie und Mobilität spielen auch Lebensmittel bei der Klimadiskussion eine wesentliche Rolle. Vor allem die langen Transportwege vieler Nahrungsmittel sowie die Produktion von Fleisch und tierischen Produkten stellen eine Herausforderung für die Landwirtschaft, unsere Böden und die Atmosphäre dar. Um hier entgegenzuwirken, sollte man vor allem regionale und saisonale Obst- und Gemüsesorten bevorzugen. Immer mehr Büros legen aus diesem Grund bereits vegetarische beziehungsweise vegane Tage in der Woche ein, was sich nicht nur positiv auf den CO2-Haushalt, sondern auch auf die Gesundheit auswirkt. Allerdings verfügt nicht jedes Büro über eine eigene Küche, somit hat auch nicht jeder Einzelne bzw. jede Einzelne die Möglichkeit, sich etwas Frisches zuzubereiten. Doch auch dafür sind mittlerweile passende Alternativen verfügbar: In jeder größeren Stadt gibt es sehr gute Essenslieferanten, die gesunde und ausgewogene Speisen anbieten und zugleich nachhaltiges und reduziertes Verpackungsmaterial verwenden. Denn auch das Vermeiden beziehungsweise die Reduktion von Müll wirken sich positiv auf unsere Umwelt aus. Als einfaches Beispiel sei an dieser Stelle der Umgang mit Kaffee genannt: Dieser schmeckt aus einer guten Espressomaschine mindestens genauso gut wie aus einem Kapselautomaten. Überhaupt sollte das Mülltrennen in einem nachhaltigen Büro in Zeiten des Klimawandels als Standard gesehen werden.

Papier kostet Zeit

Eine weitere und zugleich letzte Empfehlung betrifft die papierlose Abwicklung von Arbeitsprozessen. Das Drucken von Dokumenten benötigt nicht nur Energie, sondern auch Ressourcen wie Papier. Hier kann man entweder auf umweltfreundliches Papier umsteigen oder gar auf das Ausdrucken von Unterlagen verzichten. Oftmals nimmt das Sortieren von Unterlagen nämlich viel mehr Zeit in Anspruch, als wenn Dokumente mithilfe einer Projektmanagement-Software organisiert werden.

Die genannten Möglichkeiten bedürfen keinerlei bahnbrechender Veränderungen oder gar kostspieliger Innovationen, aber mit ihrer Umsetzung können UnternehmerInnen einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten, um diese auch für zukünftige Generationen zu erhalten.

Autorin: Elizabeth Toth
Foto: unsplash/Johen Redman