Am 7. November fand unser letztes After Work Network für das Jahr 2017 statt. Und auch dieses Mal nahmen sich wieder viele Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer die Zeit, in der Addicted to Rock Bar alte Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Unser Gast des Abends war diesmal Dejan Jovicevic, Herausgeber und CEO von „Der Brutkasten“, der österreichischen Startup- und Innovationsplattform.
Vom Startup-Fieber infiziert
Dejan kommt ursprünglich aus Slowenien und hat dort Jus studiert. Er hätte sich damals nie gedacht, dass er einmal Unternehmer sein wird. Auch, dass er nach Wien kam, war mehr Zufall und nicht geplant. So führte ein Umstand zum nächsten. Erste berufliche Erfahrungen mit der Medienwelt machte Dejan, als er Vorstandsassistent beim Verband der österreichischen Regionalmedien wurde. Von dort wechselte er nach einiger Zeit gemeinsam mit seinem Vorgesetzten und Freund Dr. Michael Tillian zur Styria Verlagsgruppe. Seine Aufgabe war es, den Wirtschaftsbereich von der „Presse“ und das Wirtschaftsblatt wirtschaftlich zu managen. Damals, das war 2014, kam er dann auch verstärkt in Kontakt mit den Startups und „infizierte sich sofort mit dem Startup-Fieber.“ Er war fasziniert vom Mindset jener Personen, die sich dem unternehmerischen Risiko stellten, um mit ihren Ideen die Welt weiterzubringen.
Da diese jungen UnternehmerInnen auch für die Presse als Zielgruppe interessant waren, aber noch nicht angesprochen wurden, hatte er die Idee vom „Brutkasten“ und reichte sie im Zuge eines Innovationsprozesses innerhalb des Verlages ein. Diese Idee bekam den Zuschlag der Verlagsgruppe und wurde mit finanziellen Mitteln gefördert: Der Brutkasten war geboren. Doch die Synergien zwischen der „Presse“ und dem Brutkasten, die Dejan sah, konnten nicht wirklich genutzt werden. Auch bei den vielen Angeboten anderer Unternehmen, die am Brutkasten interessiert waren, war nicht das richtige dabei. So kam er im Dezember 2016 zu dem Entschluss, den Brutkasten der Presse einfach abzukaufen. Das Buy-out erfolgte im Mai 2017 und nun hält Dejan 70 % an der Plattform.
Harte Gespräche zuerst führen
Anschließend erzählte uns der Neo-Unternehmer, was seine Pläne mit dem Brutkasten sind. Beispielsweise soll in Zukunft ein starker Fokus auch auf klassische KMU gelegt werden. Und auch seine Erfahrungen als Unternehmer teilte er mit uns. „Die erste Zeit als Unternehmer war äußerst intensiv, sogar die härteste die ich je erlebt habe“, gestand Dejan. Man erlebe alles viel intensiver, die Risiken, aber auch die Chancen und den damit verbundenen Erfolg. Er habe auch so einiges gelernt. Ein essentieller Tipp, den er an die versammelten JungunternehmerInnen weitergab, war: „Verschiebe nicht die harten Gespräche“. Ob es um Beteiligungsthemen und die Aufgabenverteilung in der Gründungsphase oder um unschöne Gespräche mit Mitarbeitern, die nicht zum Unternehmen passen, geht. Solche Themen aufzuschieben macht die Angelegenheit meist komplizierter und noch unangenehmer. In Bezug auf Mitarbeiter hatte er noch einen weiteren Tipp parat: „Lasst euch bei der Rekrutierung Zeit.“ Gute, engagierte Leute zu finden, ist sehr schwer, sind aber wichtig für das Unternehmen. Die Auswahl sollte daher gut durchdacht werden.
Anschließend stand Dejan noch den ganzen Abend lang für persönliche Gespräche zur Verfügung, bei denen er vor allem nützliche Tipps zur Pressearbeit an die JungunternehmerInnen weitergab. Und auch unter den JungunternehmerInnen selbst wurde wieder fleißig genetzwerkt. Es war ein würdiges letztes AWN im Jahr 2017.
Für weitere Netzwerkmöglichkeiten müsst ihr aber nicht bis zum nächsten AWN im Jänner warten. Mit dem LeadersClub am 16.11. und dem legendären Jahresausklang der JWW am 5.12. gibt es noch viele Veranstaltungshighlights, bevor das Jahr zu Ende geht. Wir freuen uns schon, euch bei diesen Events wieder zu sehen!
Fotos vom AWN gibt es hier (Credits bei Elmas Libohova)