Wie jeden ersten Dienstag des Monats fand auch im Juli unser After Work Network statt. Auch dieses Mal ergriffen wieder viele Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer die Gelegenheit, um sich in der gemütlichen Atmosphäre der Addicted to Rock Bar in der Getreidemarktgasse mit Gleichgesinnten auszutauschen. Unser Gast des Abends war dieses Mal Andreas Röttl, CEO und Co-Founder der Reise-App Journi, der uns spannende Einblicke in die Entwicklung und den Werdegang des jungen Unternehmens gab.
Mit Journi den Nerv der Zeit getroffen
Es begann vor ziemlich genau drei Jahren im Juni 2014, als Andreas und sein Team die Idee hatten, mit einer App einfach und unkompliziert hochwertige Reiseblogs zu erstellen. Die unzähligen digitalen Fotos, die heutzutage geknipst werden, sollten so vor der Vergessenheit bewahrt werden. Damit dürfte die junge Gruppe den Nerv der Zeit getroffen haben, schließlich hatten sie nach den ersten 10 Wochen bereits über 10.000 Anmeldungen bei Journi. „Das war aber auch echte Knochenarbeit“, erinnerte sich der Gründer an diese Zeit. Denn um bekannt zu werden, wurde geflyert, was das Zeug hielt, Internet-Foren wurden aktiv bespielt und auch Street-Graffitis kamen zum Einsatz. „Social Media alleine sei für die Steigerung des Bekanntheitsgrades total überbewertet“, so Andreas über Facebook und Co und deren Algorithmen.
Dem raketenhaften Start folgte jedoch die Rückkehr auf den Boden der Realität, als sich das Eigenkapital zu Ende neigte. Zwar gab es einige interessante Anfragen von Investoren, der passende Deal war aber nicht dabei. „Als junges B2C-Start-up ist es recht schwierig, Erfolg zu haben, und in Österreich noch viel mehr“, erzählte Andreas über diese Phase des Unternehmens. Aber es ging bald wieder bergauf. Ganz ohne Marketing wuchs die Zahl der User auf 80.000, was auch Business Angel Hansi Hansmann aufmerksam machte, der schließlich miteinstieg. Heute ist Journi im deutschsprachigen Raum sowie in den USA und in UK mit 300.000 Sign-ups die größte Reisebuch-App. Und sie haben noch einiges vor: In wenigen Tagen wird die App um eine neue Funktion erweitert, in der man mit Hilfe von künstlicher Intelligenz hochwertige Fotobücher aus seinen Stories basteln lassen kann. Erste Samples solcher Bücher konnten wir uns beim AWN bereits ansehen und uns von der Qualität überzeugen lassen.
Dem spannenden Ausflug in den Werdegang des Start-ups folgte eine Q&A-Session, in der vor allem die Datennutzung und die Zusammenarbeit mit Google und Apple angesprochen wurden. Anschließend folgte wie immer ein lockeres Networking unter den zahlreichen Gästen bis tief in den Abend hinein. Wir bedanken uns bei allen, die dabei waren, und freuen uns schon auf das nächste AWN am 1. August!
Fotos vom AWN gibt es hier (Credits bei David Pan).