Auch tropische Temperaturen fern der 30 Grad Marke konnten am 1. August zahlreiche Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer nicht davon abhalten, unseren monatlichen After Work Network zu besuchen. Die Mühe machte sich auch bezahlt. In der Addicted to Rock Bar warteten nicht nur kühle Getränke, sondern auch eine lockere Stimmung sowie viele neue, aber auch altbekannte Gesichter. Special Guest des Abends war dieses Mal Stefan Ehrlich-Adam, CEO der EVVA Sicherheitssysteme und Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Wien.
Old Economy als Jobmotor
Seine Funktion als Spartenobmann erhielt Stefan Ehrlich-Adam eher ungeplant, als sein Vorgänger überraschend zurücktrat und er sozusagen das Ruder übernehmen musste. Und dieses Ruder steuert ein gar nicht so kleines Schiff. Die wenigsten verbinden Wien mit Industrie. Jedoch haben rund 700 Industriebetriebe ihren Sitz in der Bundeshauptstadt, die insgesamt 170.000 Arbeitsplätze schaffen und jährlich ungefähr 1.100 Lehrlinge ausbilden. „Wir gehören zur Old Economy und sichern Arbeitsplätze, was die New Economy in diesem Ausmaß nicht kann“, so der Ehrlich-Adam. Dennoch wurde die Industrie vor ein paar Jahren eher vernachlässigt als unterstützt. Förderungen von Politik und der Stadt Wien gab es überwiegend für New Economy-Branchen. Jedoch hat es in letzter Zeit ein Umdenken gegeben und nun werden beide Economy-Klassen entsprechend berücksichtigt. Generell lobt er die heutige Zusammenarbeit mit der Stadt Wien: „Wir arbeiten sehr gut zusammen. Es gibt konkrete Ansprechpartner und alles wird recht unbürokratisch abgearbeitet.“
Technische Grundausbildung ist nötig
Die wichtigsten Aufgabenfelder betreffen neben dem Thema Standort vor allem die Bildung bzw. Ausbildung. Laufend plädiert Ehrlich-Adam für eine nachhaltige Bildungsreform. Die aktuellen Bemühungen seien zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch nicht genug. „Was wir in Österreich brauchen, ist eine technische Grundausbildung“, fordert er.
Neben seiner Funktion in der Wirtschaftskammer ist der Obmann auch CEO der EVVA Sicherheitssysteme. Zu seinem Business mit Schlössern und Co. meint er: Noch machen mechanische Lösungen rund 80 % des Umsatzes aus, was sich aber langsam ändert. Der Übergang von mechanisch zu elektronisch ist eine große Herausforderung für die Branche, die er als eine seiner wichtigsten Aufgaben im Unternehmen sieht. Elektronische Schlösser müssen permanent weiterentwickelt werden, brauchen ständig Updates und es gibt immer wieder Software-Probleme. Aber Stefan Ehrlich-Adam ist eben ein leidenschaftlicher Unternehmer und stellt sich gerne der Herausforderung. Denn: „Es macht Spaß!“
Dem spannenden Einblick in die Welt der Industrie folgte wie immer ein lockeres Networking unter den zahlreichen Gästen. Es war ein herrlicher Sommerabend und wir bedanken uns bei allen, die dabei waren, und freuen uns schon auf das nächste AWN am 5. September!
Fotos vom AWN gibt es hier (Credits bei Elmas Libohova)